Khao Yai Nationalpark

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* (c) auf Texte, Fotos und Filme by WILETFILM.



Khao Yai wird von Experten zu den fünf bedeutendsten Naturparks der Erde gezählt.

Der Khao Yai Nationalpark (Thai: อุทยานแห่งชาติเขาใหญ่ * Deutsch: "Großer Berg") wurde am 08. September 1962 als erster thailändischer Nationalpark eröffnet und ist seit dem 14. Juli 2005 UNESCO-Weltkulturerbe. - Er ist ein Erlebnis für alle Naturfreunde und liegt ca. 200 KM nordöstlich des neuen Bangkoker Airports (Suvarnabhumi), bzw. gut 100 KM südwestlich von Korat (auch: Nakhon Ratchasima * Thai นครราชสีมา). Der Park hat in einer Höhenlage zwischen etwa 400 und 1.351 Metern fünf Vegetationszonen aufzuweisen. Die höchste Erhebung ist der Khao Rom mit 1.351 Metern.



Anreise:
Ab Bangkok per Bahn oder Linienbus, Minibus oder Auto. Das Straßennetz ist gut ausgebaut. Hat man den Moloch Bangkok erst einmal verlassen, erreicht man den Khao Yai Nationalpark in etwa 2 Stunden. - Viele schöne Resorts sowie Hotels laden in der näheren Umgebung des Parks zum Verweilen ein. Im Park selbst besteht in besonders geschützten Arealen die Möglichkeit zu Zelten und seit neuerem gibt es auch eine kleine Resortanlage dort.



Tages- und Mehrtagestouren in den Park werden ab Bangkok von vielen Reisebüros angeboten.
Hinweis: Zumeist werden während der Tagestouren ab/an Bangkok nur das Visitor-Center im Park und ein Wasserfall angefahren. Zwar bekommt man dadurch schon einen groben Eindruck von der landschaftlichen Schönheit und man sieht zu 99% auch ein paar Affen über die Straße im Nationalpark turnen; wer aber naturverbunden ist und Ruhe sucht, der sollte sich für 3 oder 4 Tage am Rande des Parks in einem der Resorts ein Zimmer suchen, und von dort aus geführte Touren buchen.



Maßgeblich daran, dass das Khao Yai Gebiet zu einem Nationalpark wurde, war das Drängen von Dr. Khun Boonsong Lekakun (* 15.12.1907 / † 09.02.1992), der als einer der Gründer des Wildlife Fund Thailands gilt. Dieser schrieb nämlich unzählige Briefe an die thailändische Regierung und hatte auch eigene TV- und Radioshows, in denen der auf die Tatsachen der Wilderei und die sinnlose Abholzung von Edelhölzern aufmerksam machte.

Bei Khun Sarit Thanarat (seinerzeit Premierminister in Thailand) fand der endlich Gehör, als dieser mit ihm in einem Hubschrauber über das Dong Phaya Yen Gebirge flog und die zerstörten Waldgebiete sah. So wurde im Jahre 1962 das Nationalpark-Gesetz erlassen.


Seitdem besteht der Khao Yai Nationalpark, der sich heute - als drittgrößter des Landes - mit einer Fläche von etwa 2.067 KMüber vier Provinzen (Nakhon Ratchasima, Saraburi, Prachin Buri und Nakhon Nayok) erstreckt.


Die Regierung hat dieses kühle Erholungsgebiet mit Restaurants, sowie vielen Wegen und mehr als 80 KM Straßen versehen. Neben der prächtigen Pflanzenwelt kommen hier auch Freunde von Wildlife auf ihre Kosten: rund 300 Elefanten, ungefähr 50 Tiger, etwa 150 Gaure wurden kürzlich gezählt und auch diverse Affenarten (Bärenmakak, Haubenlangur, Javaneraffe,Schweinsaffe, Weißhandgibbon und der seltene Kappengibbon)sind hier vertreten.

Hinzu kommen noch Populationen von Leoparden, Goldkatzen, Nebelparder, Schwarz- und Malaienbären, sowie verschiedene Hirscharten. Auch Pythons und Kobras zählen zu den Parkbewohnern, der neben den insgesamt 72 Säugetierarten auch 359 Vogelarten, darunter eine der größten Populationen der seltenen Hornvögel, beherbergt.



Nicht zuletzt sei noch auf die etwa 1.000.000 Fledermäuse hingewiesen, deren Beobachtung beim abendlichen Ausschwärmen von fast allen Resorts als "Ausflugs-Attraktion" angeboten wird. Die Teilnahme an einer solchen Exkursion kann ich jedoch nur bedingt empfehlen, da man nur bis auf ca. 100 Meter an die entsprechenden Höhlen herankommt. - In Verbindung mit einer solchen "Fledermaushöhlenbesichtigung" wird zumeist auch eine "Jeep-Nachtsafari" durch den Park angeboten. Auch hier möchte ich Ihre Erwartungen dämpfen: Ich habe mir eine solche Tour 3 Mal angetan. Angeblich kann man Affen, Elefanten, Rehe, etc. in freier Wildbahn erleben. - Alles was ich während der jeweils 1,5 bis 2stündigen Touren zu sehen bekam waren Affen. - Zwar richtete der uns begleitende Ranger immer wieder einen Lichtstrahl vom Fahrzeug aus auf Bäume und Wiesen um uns zu erzählen, was wir nun sehen könnten ... In Wirklichkeit sah aber scheinbar nur er etwas. Für uns "dumme" Touristen war dort jedoch nichts (außer manchmal ein paar Affen). - Nun ja: vielleicht sollte man demnächst an gewissen Stellen ein paar Elefanten aus Pappe aufstellen und diese anstrahlen.😅


Die höchsten Gipfel liegen im Osten, im Korat-Gebiet. Nadel- und Laubbäume, Bambus und Palmen wachsen überall im Park. Zudem erwarten den Besucher unendlich viele Wasserfälle, wovon der spektakulärste, der Haeo-Narok-Wasserfall *), relativ dicht an einer Straße liegt. Fast das ganze Jahr hindurch herrscht im Nationalpark ein angenehmes Klima, jedoch fallen die Nachttemperaturen schon mal unter 15 Grad Celsius.

Fünf Flüsse entspringen im Khao Yai (der Lam Takhong, der Muak Lek, der Nakhin Nayok, der Prachin Buri, und der Praploeng, weshalb er auch zur größten Wasserscheide der Region wird. 

*) Die attraktivsten Wasserfälle im Khao Yai Gebiet sind:
1. Der 80 Meter hohe Haeo Narok-Wasserfall im Norden des Nationalparks. Besonders spektakulär in den Monaten Mai bis Oktober.
2. Der Sarika-Wasserfall mit einem Badesee im unteren Bereich. Ein Besuch empfiehlt sich nur werktags, da er an Wochenenden und Feiertagen von vielen Thais als Ausflugsziel auserkoren - und somit reichlich überlaufen - ist.
3. Der 20 Meter hohe Haeo Suwat-Wasserfall liegt am Ende der Thanarat Road am Oberlauf des Lam Takhong. Hier erwartet Sie eine üppige Pflanzenwelt; unter anderem mit von März bis Mai blühenden Qrchideen. * Warnung: Der zum Wasserfall gehörende Badesee kann während starkem Regen gefährlich sein.
4. Die Khong Kaeo-Stromschnelle bildet einen kleineren Wasserfall am Lam Takhong, etwa 100 Meter von der Parkverwaltung entfernt. Ich würde Khong Kaeo zwar nicht unbedingt als einen Wasserfall bezeichnen; er soll aber hier ob der wunderschönen Lage - eingebettet in eine unberührte Natur - Erwähnung finden.


Es gibt im Khao Yai Areale, die noch keines Menschen Fuß betreten hat, und eine unfreiwillige Übernachtung würde garantiert zum unvergesslichen Erlebnis. Gehen Sie daher bitte nie alleine auf Pirsch! Lediglich geübte Führer kennen die Wege auswendig und erkennen Tiere und Gefahren erheblich früher als ein ungeübter Besucher!


Hinweis: Bedingt durch die Höhenlage ist das Klima im Naturschutzgebiet fast das ganze Jahr über angenehm.
Die Durchschnittstemperatur liegt bei 23 °C und die mittlere jährliche Regenmenge bei etwa 3.000 mm. Man kann generell sagen, dass sich das Klima hier in drei Jahreszeiten gliedert:
Die Regenzeit beginnt im Mai und endet im Oktober. Die kühle Jahreszeit dauert von November bis Februar (etwa 22 °C am Tag und 10 °C in der Nacht). Nicht ganz so beliebt bei den Europäern sind die Monate März und April. Dann nämlich klettert das Thermometer schon mal auf bis zu 35 °C.

Eine Reise in den Khao Yai Nationalpark kann ich ohne Gewissensbisse sowohl Rucksacktouristen mit schmalem Geldbeutel, als auch Reisenden, die es luxuriös wünschen und zudem auf ihre Gesundheit bedacht sind, empfehlen.




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